Förderung von Mikroprojekten: Die Ergebnisse

Anfang des Jahres 2107 hat „Dresden für Alle“ 10 Mikroprojekte ausgeschrieben. Nun liegen die Ergebnisse vor. Dresden für Alle unterstützte das Projekt „Kick Racism“, die Arbeit von KAMA Dresden, queere Geflüchtete beim Christopher Street Day, die Kurdischen Filmtage und weitere Projekte. Die Ergebnisse könnt ihr nun nachlesen.

Dresden für Alle unterstützt das Projekt „Buen Vivir“ – Alternativen zur Wachstumsgesellschaft

Ja, es ist nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung, der fliegt, der Autos besitzt und fährt, der
Lebensmittel wegwirft, der alle zwei Jahre ein neues Smartphone braucht. Eine Umverteilung, eine
Neuausrichtung von Lebensstil und Haltung – durch und mit demokratischer Gestaltung – ist
zwingend notwendig, um vom Dolce Vita für wenige zu einem Guten Leben für alle zu kommen.
Ein Gesprächskonzert mit Grupo Sal und Alberto Acosta am 19. Juni in der St.-Pauli-Ruine, welches vom Ökuminischen Informationszentrum organisiert wurde, sammelte altbekannte und neue Impulse, um diesen Lernweg weiter zu beschreiten.
Alberto Acosta, der Vorsitzende der damaligen verfassungsgebenden Versammlung Ecuadors,
skizzierte das Konzept des „Buen Vivir“ und erläuterte, wie das aus dem Werteschatz der
indigenen Bevölkerung stammende Konzept Eingang in die ecuadorianische Verfassung fand und
damit die Menschenrechte und die Rechte der Natur gleichermaßen dort verankerte. Seine
deutliche Aussage ist, dass die Basis für ein Gutes Leben für alle nur auf einem demokratischen
Gesellschafts- und Wirtschaftssystem fußen kann, das Solidarität garantiert und ökologische
Kreisläufe und Grenzen respektiert.
So erlebten die 80 Gäste auch einen Abend, der Mut machte: denn es gibt viele Menschen, die sich
für ein Gutes Leben für alle einsetzen. Auch in und um Dresden. Das zeigte eine Gesprächsrunde
mit Alberto Acosta und drei lokalen Gästen: Antonia Mertsching vom ENS, die sich für die
Neuorientierung öffentlicher Beschaffung an sozialen und ökologischen Kriterien einsetzt; Ulrich
Clausen, der aus seiner christlichen Überzeugung und Haltung heraus Nächstenliebe global denkt
und im Bistum Dresden-Meißen für Schöpfungsbewahrung und Gerechtigkeit in einer „Großen
Ökumene“ arbeitet und Anna Betsch, die im Rahmen des Zukunftsstadt-Prozesses mit anderen
Menschen eine „Woche des Guten Lebens 2020“ in der Dresdner Neustadt plant und herausfinden
möchte, was Menschen mit von Autos befreitem Raum in ihrem Kiez tun und wie sie dies
demokratisch organisieren.
Die Grupo Sal begleitete den Abend mit wunderschöner – bisweilen nachdenklicher, bisweilen
leidenschaftlicher – Musik aus Südamerika.
Mit der Unterstützung von Dresden für alle konnte ein Teil der Honorare für die Künstler
beglichen und der gesamten Crew eine stärkende Bewirtung ermöglicht werden.

Dresden für Alle unterstützt das Projekt “International Colors”

Vom 07. – 28. April konnten neun Teilnehmer*innen aus fünf verschiedenen Ländern an einem
Malkurs des Vereins German Lessons for Refugees e.V. teilnehmen. Der Kurs ist geplant worden, um Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen zu bringen, etwas zusammen zu unternehmen und von- und miteinander zu lernen.
DieTeilnehmer*innen konnten im Malkurs ihre Gefühle in Farbe ausdrücken und dabei frei, nach eigenen Vorstellungen und ohne Vorgaben eines Lehrenden malen. Hierbei ist viel gegenseitiges Verständnis aufgebaut worden.
Dank der Unterstützung von Dresden für Alle konnten die Materielien für den Malkurs gekauft werden.

 

Dresden für Alle unterstützt das Projekt „EDEWA – interaktive Wanderausstellung“

Vom 13. – 28. März 2018 war die Ausstellung EDEWA im Kunsthaus Dresden zu Gast.
EDEWA ist ein seit fast acht Jahren aktives politisches und künstlerisches Bildungsprojekt für Erwachsene und Jugendliche. Mit ihrem interaktiven Format bespricht die Ausstellung auf verschiedenen Ebenen die historischen Hintergründe des deutschen (und europäischen) Kolonialismus und zeigt die inhärente Verknüpfung mit verschiedenen Formen von Rassismus und Sexismus im Alltag auf.
Dabei wird ein besonderer Fokus auf den s.g. Kolonialwarenhandel gelegt, dessen Kontinuitäten bis heute ungebrochen alle Ebenen der deutschen Gesellschaft durchzieht. Die Ausstellungsbesucher*innen bekommen die Möglichkeit, sich mit dem Zusammenhang von Nationalsozialismus und Kolonialismus sowie ihrer persönlichen Position und Verantwortung im Kontext von Rassismus und Sexismus auseinanderzusetzen.
In der Form eines nachgebauten Supermarktes bietet EDEWA einen Zugang zur Kritik an sozialen Ungleichheiten und Diskriminierungen, die im Alltag aller Menschen, die einkaufen gehen, wirken und erweitert darüber hinaus den Einblick auf die lokale Bedeutung kolonialer Strukturen und Verstrickungen im globalisierten Handel. Obwohl Supermärkte trivialer kaum sein könnten, spiegeln sie wie kein anderer Ort die Alltäglichkeit von Rassismen und Sexismen wider. Dies bietet Anlass dazu, die Vermarktungsprozesse in der Darstellung der Produktpalette umzukehren, so dass wirkmächtige Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnisse, die Herstellung und Verkauf bestimmen, sichtbar zum Ausdruck gebracht werden. Damit kann ein kreativer Raum transformativer Kommunikation geschaffen und die Besucher_innen in Austausch mit den gezeigten Inhalten gehen. Gleichzeitig bietet der Raum die Möglichkeit den langjährigen antirassistischen und antisexistischen Widerstand einzelner Gruppen wahrnehmbar und erfahrbar zu machen und die historischen Kämpfe einzelner Feministinnen zu erleben, deren Biografien ein zentraler Punkt der Ausstellung sind. Die Besucher*innen können sich mit den sozialpolitischen Selbstbezeichnungen dieser Gruppen auseinandersetzen und lernen welche Fremdbezeichnungen keine Verwendung finden sollten.
Weitere Informationen zu EDEWA finden sich unter: http://www.edewa.info/
Dresden für Alle hat die Ausstellung personell durch Susann Scholz-Karas und in der Öffetnlichkeitsarbeit unterstützt. Die Ausstellung wurde täglich von bis zu 30 Menschen angeschaut und die Rahmenveranstaltungen waren mit 30 bis 80 Menschen sehr gut besucht.
Dank der Förderung von Dresden für Alle konnten Honorare für die Flyergestaltung und den Vortrag „Einführung in den Schwarzen Feminismus“, der am 21.03. als Teil des Rahmenprogramms stattfand, gezahlt werden.

 

Dresden für Alle unterstützt das Projekt „Frauencaféim Rahmen des „Montagscafé“ im Kleinen Haus des Staatsschauspiels

Seit seinem Start im September 2015 bietet das „Montagscafé“ im Kleinen Haus des Staatsschauspiels Dresdener Bürger*innen und Geflüchteten einen offenen Treffpunkt. Es ist einer der größten Begegnungsorte von Einheimischen und Geflüchteten in Dresden. Seit März 2016 organisiert das Schauspielhaus im Rahmen des Montagscafés einen zusätzlichen Begegnungsort nur für Frauen.

Im Rahmen des insbesondere von Ehrenamtlichen getragenen Frauencafés gibt es immer wieder finanzielle Engpässe der Unterstützung des Anreise der Frauen zum Café. Durch die Förderung durch die Mikroprojektförderung von Dresden für Alle konnten Frauen auf ihrem Weg ins Montagscafé begleitet werden, da sie oft zu unsicher sind, sich im öffentlichen Raum und Verkehrsmitteln allein fortzubewegen. Dabei handelt es sich vor allem um Frauen aus den Erstaufnahme-Einrichtungen, die noch über geringe Sprach- und Kulturkompetenz verfügen.

Durch die garantierte Abholung und Finanzierung des Transports kamen immer mehr Frauen zum Frauencafé. Hier konnten sie ohne Männer und Kinder (die zeitgleich im Haus an Programmen teilnehmen können) zwei Stunden „unter sich sein“. Neben der Unterstützung der An- und Abreise zum Kleinen Haus wurde im Zeitraum Februar 2017 – Januar 2018 Kochkurse und eine Kinobesuch durchgeführt. Ein kleiner Schritt Richtung Integration ist dadurch gelungen und das Staatsschauspielhaus kann mit dem größeren Zuspruch zum Frauencafé mehr deutsche und nicht-deutsche Frauen an ihrem Programm teilhaben lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Dresden für Alle unterstützt das Projekt „Kick Racism“

Internationales Fußballturnier

Am 24. Juni 2017 lud der German Lessons for Refugees e.V. zu einem internationalen Fußballturnier ein. 14 junge Männer aus verschiedenen Ländern haben an dem Turnier teilgenommen und in gemischten Mannschaften miteinander Fußball gespielt, sich kennengelernt und Spaß gehabt.

Dank der Förderung von Dresden für Alle konnte Sportbekleidung für die Teilnehmer sowie ein Essen und Getränke für ein Picknick gekauft werden.

Internationale Wanderung

Am 8. Juli wanderten die Fußballer des Kick Racism- Turniers gemeinsam mit sechs weiteren Menschen durch die Sächsische Schweiz. Während der Wanderung erzählten sie einander von der Geschichte und Kultur ihrer jeweiligen Heimat. Es gab ein gemeinsames Picknick in geselliger Runde. Anschließend wurden Regeln und Gesetze, die in Deutschland herrschen, besprochen und diskutiert.

Mit der Förderung von Dresden für Alle konnten Fahrtkosten in die Sächsische Schweiz sowie das Picknick bezahlt werden.

 

        

Dresden für Alle unterstützt Kurse des KAMA Dresden e.V.

KAMA steht als Abkürzung für „Kurse von Asylsuchenden, Migrant_innen und Asylberechtigten“. Der Verein möchte durch seine Projekte, insbesondere durch die Kurse, eine Plattform für interkulturellen Austausch bieten. Durch die Kursangebote, die von Asylsuchenden und Migrant_innen geleitet und von Dresdner_innen wahrgenommen werden, wird neben dem Bildungsaspekt insbesondere das gegenseitige Kennenlernen unterstützt, Barrieren werden ab- und Kontakte und Freundschaften zwischen Alt- und Neudresdner_innen aufgebaut.

Folgende Kurse bot KAMA Dresden e.V. in den vergangenen Monaten an:

  • Arabischkurs für Anfänger_innen von Lama (06.03. – 29.05.2017)
  • Arabischkurs für Anfänger_innen mit Vorkenntnissen von Wafaa (14.03. – 25.07.2017)
  • Afghanisches Kochen mit Hasib (26.03.2017)
  • Dabke-Tanzkurs mit Roni (22.06. – 31.08.2017)
  • Arabischkurs für Anfänger_innen von Taghreed (ab 04.07.2017)
  • Arabischkurs für Anfänger_innen mit Vorkenntnissen von Fatema (ab 03.08.2017)

Etwa 45 Kursteilnehmende nutzten und nutzen diese Kursangebote.

Durch die Förderung von Dresden für Alle e.V. konnten für die Arabischkurse Lehrbücher und Bildwörterbücher gekauft werden, die die Lehrer_innen nun bei der Kursvorbereitung unterstützend heranziehen. In den Sprachkursen werden von den Lehrer_innen  Flipcharts benutzt, um die Inhalte visualisieren zu können. Diese konnten nun neu mit Papier ausgestattet werden und die Lehrer_innen bekamen farbige Eddings zur didaktischen Aufbereitung.

Die Kurse von KAMA werden generell kostenlos angeboten, damit alle Menschen, unabhängig von ihrer Einkommenssituation, daran teilnehmen können. Lediglich um Spenden wird in den Kursen gebeten. Zu diesem Zweck wurde mit Hilfe der finanziellen Unterstützung von Dresden für Alle neue Spendendosen gekauft.

Kursleiter_innen, die keine Monatskarte besitzen, konnten dank der Förderung von Dresden für Alle die Fahrkosten zu den Unterrichtsorten erstattet werden.

Zusätzlich konnte ein Moderationskoffer angeschafft werden, der in den monatlich stattfindenden Plena sowie in einer Konferenz der Arabischlehrer_innen, die sich untereinander bezüglich der Kursinhalte in den Kursen für Anfänger_innen und für fortgeschrittene Lerner_innen abstimmen wollten, genutzt wird.

     

           

Dresden für Alle unterstützt queere Geflüchtete beim Christopher Street Day Dresden

Zum Christopher Street Day Dresden im Mai 2017 konnte Dresden für Alle den Refugees Truck finanziell unterstützen.
Homosexualität steht in über 70 Staaten der Erde unter Strafe. In der Regel werden mehrjährige Haftstrafen verhängt. In Bangladesch, Barbados, Myanmar, Pakistan und Singapur sehen die Gesetze sogar lebenslange Haftstrafen vor. In Staaten wie Jamaika, Mauretanien, Nigeria, dem Iran, Jemen, Saudi-Arabien und dem Sudan werden sogar Todesstrafen verhängt.
Ein Großteil der Bevölkerung in diesen Ländern hinterfragt das harte Vorgehen nicht, denn die Gesetzgebung steht im Einklang mit ihren eigenen Wertvorstellungen und religiösen Dogmen. Sie sehen sich im Recht, wenn sie auf Menschen mit einer anderen sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität aggressiv reagieren. Und sie sind es gewohnt, dass diese Menschen ihre „Anders sein“ nicht offen ausleben.
Mit dem Refugees Truck zum Christopher Street Day Dresden wollten die queeren Geflüchteten auf genau diese Zustände in ihren Heimatländern aufmerksam machen und dies ist ihnen mehr als gelungen.
Die Geflüchteten haben ihren Truck in kompletter Eigeninitiative geplant und gestaltet sowie an der Demonstration zum Christopher Street Day in Dresden teilgenommen.
Durch die finanzielle Unterstützung des Projektes von Dresden für Alle konnten der Truck und die Musikanlage gemietet werden. Dadurch konnten die Geflüchteten mit der Unterstützung der ehrenamtlichen Helfer*innen des CSD Dresden e.V. ihr Projekt erfolgreich durchführen.

Dresden für Alle fördert die kurdischen Filmtage Dresden

Die Kurdischen Filmtage fanden vom 03. – 05. März 2017 in Dresden statt.
Begonnen hat das Filmfest am 03.März mit der zweimaligen Filmvorführung der Dokumentation „Der Imker“ und einem anschließenden Gespräch mit dem Protagonisten Ibrahim Gezer. „Der Imker“ erzählt die Geschichte von Ibrahim Gezer, seiner Familie, seiner Flucht, seinem Leben in der Schweiz und seiner Leidenschaft zu den Bienen und seiner Tätigkeit als Imker.
In der Spätvorstellung wurde der Spielfilm „Brief an den König“ gezeigt, der verschiedene Geschichten von Geflüchteten in Oslo erzählte.
Am Samstag, den 04.März, wurden Kinder-Kurzfilme und verschiedene Spiel- und Dokumentarfilme gezeigt. Diese waren unter anderem „Toz Bezi“ – zum Leben zweier kurdischer Frauen in Istanbul, „Song of my Mother“ – zur Geschichte einer kurdischen Familie und deren Vergangenheit, „Sara – Mein ganzes Leben war ein Kampf“ – zur Biografie von Sakine Cansiz, „No One knows about Persian Cats“ – zur iranischen / teheranischen Musikszene im Untergrund (mit anschließendem Filmgespräch mit Ibrahin Gezer).
Am Sonntag, den 05. März, begann das Filmfest um 13 Uhr mit dem Jugendfilm „Bekas“, in dem es um zwei verwaiste Brüder geht, die ihren Traum verwirklichen wollen und sich dabei auf eine gefährliche Reise begeben. Im Anschluss wurde der Film „Press“ gezeigt, in dem es um Journalismus, Repressionen und Pressezensur kurdischer Arbeit in der Türkei geht. Obwohl der Film schon etwas älter ist, stellt er doch aufgrund der letzten Ereignisse (Verbot kurdischer Fernseh- und Radiosender, Entlassung und Inhaftierung von u.a. auch kurdischer Journalist*innen in der Türkei usw.) aktuellen Bezug her. Ein geflüchteter kurdischer Regisseur, der heute in Sachsen lebt und eng mit dem Vorbereitungskreis der kurdischen Filmtage zusammenkam, stand nach dem Film für ein Publikumsgespräch zu Verfügung. Mit dem Film „Eingekesselt: Der einsame Kampf der Peschmerga“ rückt das Thema des Genozides an den Ezid*innen im Sinjar-Gebirge in den Vordergrund. Hier standen nach dem Film Vertreter*innen des Internationalistischen Zentrum Dresdens und dem UTA Frauenrat Dresden e.V. zum Gespräch zur Verfügung. Das Filmfest endete um 21 Uhr mit der Vorführung von „Bakur“, in dem es vor allem um die Fragen nach Unabhängigkeit, Freiheit und Selbstbestimmung innerhalb der kurdischen Bewegung geht und der Einblicke in die Organisation zeigt.
Mit insgesamt 14 Vorstellung, 13 verschiedenen Filmen von kurdischen Filmeschaffenden und einigen Film-/Publikumsgesprächen wurden über das gesamt Wochenende etwa 500 Menschen aus verschiedenen Altersgruppen erre

icht. Das erste kurdische Filmfest in Dresden eröffnete neue Perspektiven, Gespräche knüpften sowohl an verschiedene kurdische Geschichten an, die Besucher*innen aus der Community selbst erlebt haben, gaben Einblicke in die Lebensrealitäten von Kurd*innen in verschiedenen Teilen Kurdistans und rückten verschiedene Themen wie Unterdrückung, Folter, Mord genauso in den Vordergrund wie Hoffnung und den Kampf um Würde, Freiheit und Selbstbestimmung.
Mit den Mitteln von Dresden für Alle wurden die Aufführungsrechte für die Kinderkurzfilme „Ziazan“, „Im Himmel / Li Ezmani“, „Die Sprache der Berge / Zimane Ciye“, den Jugendfilm „Bekas“ und die Spielfilme „Toz Bezi“, „Song of my mother“ und „Press“ Filme finanziert.

  

 

Dresden für Alle unterstützt das erste „Politik-Forum Dresden“

Vom 24.-26. März 2017 veranstaltete der CAMBIO e.V. das erste „Politik-Forum Dresden: Zur
Lage Syriens“. Es wurden Referent*innen aus Wissenschaft, Politik und
Menschenrechtsinitiativen eingeladen, um Einblicke in die Menschenrechtslage von
Syrer*innen in Syrien, in den Nachbarländern und auf dem Weg nach Europa zu geben. Im
Anschluss an die Vorträge wurde zusammen diskutiert und gegessen. Abgerundet wurden die
einzelnen Tage durch arabische Musik.

Jeder Tag war dabei einem Schwerpunkt gewidmet. Am ersten Tag lag der Fokus auf der
Menschenrechtslage von Syrer*innen in Syrien. Dazu sprach Dr. Friederike Stolleis von der
Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin. Sie selbst hat über 15 Jahre in Syrien gelebt und konnte die
politischen Entwicklungen hautnah miterleben. Sie lieferte in ihrem Vortrag einen kurzen
Abriss der Ereignisse, die dazu führten, dass der Konflikt so gewaltsam ausgetragen wurde.
Danach sprach Ansar Hevi, Aktivistin bei verschiedenen Organisationen, darunter „Adopt a
Revolution“ und „The 15th Garden“. Sie stellte klare Forderungen an die Politik, wie die Lage
dort vor Ort verbessert werden könnte. Darunter fallen die Forderungen nach einer
humanitären Unterstützung, die die Bedürfnisse der Syrer*innen vor Ort beachtet. Lokale
Organisationen wissen oft am besten, welche Hilfe geeignet ist.

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf der Menschenrechtslage für Syrer*innen in den
Nachbarländern. Kamal Sido, von der Gesellschaft für bedrohte Völker präsentierte dazu
einige Aufnahmen und Erfahrungen, die er im vergangenen Jahr in kurdischen Gebieten in
Nordsyrien machen konnte. Im Anschluss berichtete Nisrin Habib von ihrer Arbeit in
verschiedenen Hilfsorganisationen im Libanon und Jordanien. In verschiedenen Projekten
versuchen sie dort vor Ort die Lage für die Geflüchteten zu verbessern, trotz der schwierigen
politischen Situation in den Ländern. Als Wissenschaftlerin hat sie sich auch besonderes mit
wandelnden Geschlechterrollen von syrischen Geflüchteten befasst, welche einen großen
Einfluss auf das Leben in den Camps haben.

 

Am dritten Tag drehte es sich um die Menschenrechtslage für Syrer*innen und andere
Geflüchtete auf dem Weg nach Europa. Die Aktivistin und Künstlerin Ellen Muriel hat als
Helferin auf der Balkanroute gearbeitete und reflektiere in einem Beitrag verschiedene
Aspekte der Arbeit von Hilfsorganisationen. Danach berichteten drei Syrer von ihren Wegen
nach Deutschland und den Gefahren, denen sie begegneten. Gemeinsam wurde diskutiert wie
man den Geflüchteten in Deutschland helfen könnte und vor allem, wie sich Vorurteile und
Ängste bei Deutschen abbauen lassen könnten, die vielen Neuankömmlingen große Probleme
bereiten.

Die Teilnehmenden haben neue Kenntnisse zum Thema erlangt oder konnten bereits
vorhandenes Wissen erweitern, sodass allgemein das Verständnis und die Akzeptanz von
Geflüchteten in Deutschland erhöht wurde. Zudem wurden ihnen ihre eigenen
Handlungsoptionen aufgezeigt und sie wurden für ihre Verantwortungs- und
Einflussmöglichkeiten sensibilisiert, was zu einer Motivation für ein Engagement in z.B. einer
Hilfsorganisation oder (Willkommens-)Initiative führte. Dabei konnten sie sich untereinander
vernetzen und somit ihre Bedeutung erhöhen.

Geflüchtete selbst hatten die Chance ihre eigene Perspektive und Meinung zum Konflikt zu
äußern. Sie konnten sich mit anderen Aktiven austauschen sowie Ideen und Mut sammeln.
Die Ziele des Projektes wurden definitiv erreicht. Durch eine gelungene Mischung an
Vorträgen aus Wissenschaft, Hilfsinitiativen und von unabhängigen Aktivist*innen kam eine
ganze Bandbreite an Aspekten zu tragen. So gut wie alle Teilnehmer haben sich aktiv an der
Diskussion beteiligt und ihre eigenen Gedanken mit eingebracht. In den Pausen und nach der
Veranstaltung fand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmenden statt und viele haben
sich neu vernetzt und sind motiviert worden für weiteres politisches Engagement.

 

 

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