Dresden für Alle unterstützt das erste „Politik-Forum Dresden“

Vom 24.-26. März 2017 veranstaltete der CAMBIO e.V. das erste „Politik-Forum Dresden: Zur
Lage Syriens“. Es wurden Referent*innen aus Wissenschaft, Politik und
Menschenrechtsinitiativen eingeladen, um Einblicke in die Menschenrechtslage von
Syrer*innen in Syrien, in den Nachbarländern und auf dem Weg nach Europa zu geben. Im
Anschluss an die Vorträge wurde zusammen diskutiert und gegessen. Abgerundet wurden die
einzelnen Tage durch arabische Musik.

Jeder Tag war dabei einem Schwerpunkt gewidmet. Am ersten Tag lag der Fokus auf der
Menschenrechtslage von Syrer*innen in Syrien. Dazu sprach Dr. Friederike Stolleis von der
Friedrich-Ebert-Stiftung in Berlin. Sie selbst hat über 15 Jahre in Syrien gelebt und konnte die
politischen Entwicklungen hautnah miterleben. Sie lieferte in ihrem Vortrag einen kurzen
Abriss der Ereignisse, die dazu führten, dass der Konflikt so gewaltsam ausgetragen wurde.
Danach sprach Ansar Hevi, Aktivistin bei verschiedenen Organisationen, darunter „Adopt a
Revolution“ und „The 15th Garden“. Sie stellte klare Forderungen an die Politik, wie die Lage
dort vor Ort verbessert werden könnte. Darunter fallen die Forderungen nach einer
humanitären Unterstützung, die die Bedürfnisse der Syrer*innen vor Ort beachtet. Lokale
Organisationen wissen oft am besten, welche Hilfe geeignet ist.

Am zweiten Tag lag der Schwerpunkt auf der Menschenrechtslage für Syrer*innen in den
Nachbarländern. Kamal Sido, von der Gesellschaft für bedrohte Völker präsentierte dazu
einige Aufnahmen und Erfahrungen, die er im vergangenen Jahr in kurdischen Gebieten in
Nordsyrien machen konnte. Im Anschluss berichtete Nisrin Habib von ihrer Arbeit in
verschiedenen Hilfsorganisationen im Libanon und Jordanien. In verschiedenen Projekten
versuchen sie dort vor Ort die Lage für die Geflüchteten zu verbessern, trotz der schwierigen
politischen Situation in den Ländern. Als Wissenschaftlerin hat sie sich auch besonderes mit
wandelnden Geschlechterrollen von syrischen Geflüchteten befasst, welche einen großen
Einfluss auf das Leben in den Camps haben.

 

Am dritten Tag drehte es sich um die Menschenrechtslage für Syrer*innen und andere
Geflüchtete auf dem Weg nach Europa. Die Aktivistin und Künstlerin Ellen Muriel hat als
Helferin auf der Balkanroute gearbeitete und reflektiere in einem Beitrag verschiedene
Aspekte der Arbeit von Hilfsorganisationen. Danach berichteten drei Syrer von ihren Wegen
nach Deutschland und den Gefahren, denen sie begegneten. Gemeinsam wurde diskutiert wie
man den Geflüchteten in Deutschland helfen könnte und vor allem, wie sich Vorurteile und
Ängste bei Deutschen abbauen lassen könnten, die vielen Neuankömmlingen große Probleme
bereiten.

Die Teilnehmenden haben neue Kenntnisse zum Thema erlangt oder konnten bereits
vorhandenes Wissen erweitern, sodass allgemein das Verständnis und die Akzeptanz von
Geflüchteten in Deutschland erhöht wurde. Zudem wurden ihnen ihre eigenen
Handlungsoptionen aufgezeigt und sie wurden für ihre Verantwortungs- und
Einflussmöglichkeiten sensibilisiert, was zu einer Motivation für ein Engagement in z.B. einer
Hilfsorganisation oder (Willkommens-)Initiative führte. Dabei konnten sie sich untereinander
vernetzen und somit ihre Bedeutung erhöhen.

Geflüchtete selbst hatten die Chance ihre eigene Perspektive und Meinung zum Konflikt zu
äußern. Sie konnten sich mit anderen Aktiven austauschen sowie Ideen und Mut sammeln.
Die Ziele des Projektes wurden definitiv erreicht. Durch eine gelungene Mischung an
Vorträgen aus Wissenschaft, Hilfsinitiativen und von unabhängigen Aktivist*innen kam eine
ganze Bandbreite an Aspekten zu tragen. So gut wie alle Teilnehmer haben sich aktiv an der
Diskussion beteiligt und ihre eigenen Gedanken mit eingebracht. In den Pausen und nach der
Veranstaltung fand ein reger Austausch zwischen den Teilnehmenden statt und viele haben
sich neu vernetzt und sind motiviert worden für weiteres politisches Engagement.

 

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