Dresden für Alle unterstützt das Projekt „EDEWA – interaktive Wanderausstellung“

Vom 13. – 28. März 2018 war die Ausstellung EDEWA im Kunsthaus Dresden zu Gast.
EDEWA ist ein seit fast acht Jahren aktives politisches und künstlerisches Bildungsprojekt für Erwachsene und Jugendliche. Mit ihrem interaktiven Format bespricht die Ausstellung auf verschiedenen Ebenen die historischen Hintergründe des deutschen (und europäischen) Kolonialismus und zeigt die inhärente Verknüpfung mit verschiedenen Formen von Rassismus und Sexismus im Alltag auf.
Dabei wird ein besonderer Fokus auf den s.g. Kolonialwarenhandel gelegt, dessen Kontinuitäten bis heute ungebrochen alle Ebenen der deutschen Gesellschaft durchzieht. Die Ausstellungsbesucher*innen bekommen die Möglichkeit, sich mit dem Zusammenhang von Nationalsozialismus und Kolonialismus sowie ihrer persönlichen Position und Verantwortung im Kontext von Rassismus und Sexismus auseinanderzusetzen.
In der Form eines nachgebauten Supermarktes bietet EDEWA einen Zugang zur Kritik an sozialen Ungleichheiten und Diskriminierungen, die im Alltag aller Menschen, die einkaufen gehen, wirken und erweitert darüber hinaus den Einblick auf die lokale Bedeutung kolonialer Strukturen und Verstrickungen im globalisierten Handel. Obwohl Supermärkte trivialer kaum sein könnten, spiegeln sie wie kein anderer Ort die Alltäglichkeit von Rassismen und Sexismen wider. Dies bietet Anlass dazu, die Vermarktungsprozesse in der Darstellung der Produktpalette umzukehren, so dass wirkmächtige Herrschafts- und Ungleichheitsverhältnisse, die Herstellung und Verkauf bestimmen, sichtbar zum Ausdruck gebracht werden. Damit kann ein kreativer Raum transformativer Kommunikation geschaffen und die Besucher_innen in Austausch mit den gezeigten Inhalten gehen. Gleichzeitig bietet der Raum die Möglichkeit den langjährigen antirassistischen und antisexistischen Widerstand einzelner Gruppen wahrnehmbar und erfahrbar zu machen und die historischen Kämpfe einzelner Feministinnen zu erleben, deren Biografien ein zentraler Punkt der Ausstellung sind. Die Besucher*innen können sich mit den sozialpolitischen Selbstbezeichnungen dieser Gruppen auseinandersetzen und lernen welche Fremdbezeichnungen keine Verwendung finden sollten.
Weitere Informationen zu EDEWA finden sich unter: http://www.edewa.info/
Dresden für Alle hat die Ausstellung personell durch Susann Scholz-Karas und in der Öffetnlichkeitsarbeit unterstützt. Die Ausstellung wurde täglich von bis zu 30 Menschen angeschaut und die Rahmenveranstaltungen waren mit 30 bis 80 Menschen sehr gut besucht.
Dank der Förderung von Dresden für Alle konnten Honorare für die Flyergestaltung und den Vortrag „Einführung in den Schwarzen Feminismus“, der am 21.03. als Teil des Rahmenprogramms stattfand, gezahlt werden.

 

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