Aufruf: Antisemitismus bleibt Antisemitismus / 24.6.2021, 18 Uhr Synagoge Dresden

Antisemitismus nimmt bundesweit zu, auch in Sachsen. Das ist nicht erst seit den jüngsten Demonstrationen im Zuge des Nahostkonflikts zu beobachten. Er äußert sich in Form von Beleidigungen, Volksverhetzung, der Verwendung von NS-Symbolik, der Verharmlosung oder Leugnung der Shoah, aber auch durch Sachbeschädigungen, Be-
drohungen und körperliche Angriffe auf Jüdinnen und Juden oder Menschen und Institutionen, die als jüdische angesehen werden. Ob in Reden bei rechten Demonstrationen, in verbalen und auch körperlichen Angriffen in der Öffentlichkeit und im Internet oder im Zusammenhang mit den sogenannten Coronaprotesten – eines zeigt sich immer wieder: Antisemitismus hat viele Gesichter.

Antisemitismus ist in Sachsen nicht neu: So wird seit Jahrzehnten am 13. Februar ein die Shoah relativierendes Transparent mit der Aufschrift „Bombenholocaust“ von Alt- und Neonazis durch die Straßen Dresdens getragen und diese Behauptung in Redebeiträgen verbreitet. Pegida lädt Antisemiten auf ihre Bühne und in unmittelbarer Nähe zu ihren Demonstrationen duldete die Stadt über ein Jahr lang einen Infostand, der zur Solidarität mit der Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck aufrief. Aktuell tritt die „Querdenker“-Bewegung ungeniert mit Davidsternen und Impfspritzen am Revers auf und setzt die Corona-Schutz-Maßnahmen mit den nationalsozialistischen Verbrechen gleich. Die Zunahme von Antisemitismus wird aber noch durch eine weitere Entwicklung befördert: Zielstrebig verknüpfen die neue Rechte und Neonazis Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus – zusammengefasst in der Erzählung vom „Großen Austausch“. In dieser wird behauptet, eine vermeintlich homogene europäische Bevölkerung werde durch elitengesteuerte Zuwanderung und die Emanzipation von Frauen ersetzt. Diese Erzählung motiviert Gewalttaten und endet bei rechtsterroristischen Anschlägen wie in Halle und Hanau. Bis heute kostet Antisemitismus Menschenleben.

Antisemitismus äußert sich aber auch im Verbrennen der israelischen Fahne oder in den stellvertretenden Angriffen auf Synagogen im Zuge des erneuten Aufflammens des Nahostkonflikts. Diejenigen, die ausschließlich den importierten Antisemitismus „der Anderen“ vorführen, stellen sich jedoch als falsche Freunde heraus: Sie instrumentalisieren ihre vermeintliche Solidarität mit Jüdinnen und Juden für ihre rassistischen Zwecke. Gleichzeitig reden sie beständig vom Schuldkult, vom Denkmal der Schande, von einem Schlussstrich unter die Erinnerungsdebatte und betreiben damit eine Verharmlosung der Shoah, die Weigerung, die Verantwortung aus der eigenen Geschichte zu übernehmen, und damit Antisemitismus.

Wir stehen solidarisch an der Seite der Jüdinnen und Juden in Dresden, Sachsen, Deutschland und der Welt, die alltäglich der Gewalt von Antisemiten ausgesetzt sind. Wir stehen an ihrer Seite und spielen Rassismus und Antisemitismus nicht gegeneinander aus.

Wir fordern, dass Antisemitismus klar und eindeutig benannt wird, dass die Betroffenen alle Unterstützung erfahren, die sie benötigen, und dass die Kritik der jüdischen Gemeinden ernst genommen und gehört wird.

Wir stehen für Solidarität und gegen jeden Antisemitismus. Stellt euch an unsere Seite.
Seid herzlich eingeladen zu unserer Kundgebung mit Redebeiträgen und Musik vor der Neuen Synagoge am Hasenberg am 24. Juni 2021 um 18 Uhr.

Unterzeichnende Initiativen, Vereine und Organisationen:

Antisemitismus nimmt bundesweit zu, auch in Sachsen. Das ist nicht erst seit den jüngsten Demonstrationen im Zuge des Nahostkonflikts zu beobachten. Er äußert sich in Form von Beleidigungen, Volksverhetzung, der Verwendung von NS-Symbolik, der Verharmlosung oder Leugnung der Shoah, aber auch durch Sachbeschädigungen, Be-
drohungen und körperliche Angriffe auf Jüdinnen und Juden oder Menschen und Institutionen, die als jüdische angesehen werden. Ob in Reden bei rechten Demonstrationen, in verbalen und auch körperlichen Angriffen in der Öffentlichkeit und im Internet oder im Zusammenhang mit den sogenannten Coronaprotesten – eines zeigt sich immer wieder: Antisemitismus hat viele Gesichter.

Antisemitismus ist in Sachsen nicht neu: So wird seit Jahrzehnten am 13. Februar ein die Shoah relativierendes Transparent mit der Aufschrift „Bombenholocaust“ von Alt- und Neonazis durch die Straßen Dresdens getragen und diese Behauptung in Redebeiträgen verbreitet. Pegida lädt Antisemiten auf ihre Bühne und in unmittelbarer Nähe zu ihren Demonstrationen duldete die Stadt über ein Jahr lang einen Infostand, der zur Solidarität mit der Holocaustleugnerin Ursula Haverbeck aufrief. Aktuell tritt die „Querdenker“-Bewegung ungeniert mit Davidsternen und Impfspritzen am Revers auf und setzt die Corona-Schutz-Maßnahmen mit den nationalsozialistischen Verbrechen gleich. Die Zunahme von Antisemitismus wird aber noch durch eine weitere Entwicklung befördert: Zielstrebig verknüpfen die neue Rechte und Neonazis Rassismus, Antisemitismus und Antifeminismus – zusammengefasst in der Erzählung vom „Großen Austausch“. In dieser wird behauptet, eine vermeintlich homogene europäische Bevölkerung werde durch elitengesteuerte Zuwanderung und die Emanzipation von Frauen ersetzt. Diese Erzählung motiviert Gewalttaten und endet bei rechtsterroristischen Anschlägen wie in Halle und Hanau. Bis heute kostet Antisemitismus Menschenleben.

Antisemitismus äußert sich aber auch im Verbrennen der israelischen Fahne oder in den stellvertretenden Angriffen auf Synagogen im Zuge des erneuten Aufflammens des Nahostkonflikts. Diejenigen, die ausschließlich den importierten Antisemitismus „der Anderen“ vorführen, stellen sich jedoch als falsche Freunde heraus: Sie instrumentalisieren ihre vermeintliche Solidarität mit Jüdinnen und Juden für ihre rassistischen Zwecke. Gleichzeitig reden sie beständig vom Schuldkult, vom Denkmal der Schande, von einem Schlussstrich unter die Erinnerungsdebatte und betreiben damit eine Verharmlosung der Shoah, die Weigerung, die Verantwortung aus der eigenen Geschichte zu übernehmen, und damit Antisemitismus.

Wir stehen solidarisch an der Seite der Jüdinnen und Juden in Dresden, Sachsen, Deutschland und der Welt, die alltäglich der Gewalt von Antisemiten ausgesetzt sind. Wir stehen an ihrer Seite und spielen Rassismus und Antisemitismus nicht gegeneinander aus.

Wir fordern, dass Antisemitismus klar und eindeutig benannt wird, dass die Betroffenen alle Unterstützung erfahren, die sie benötigen, und dass die Kritik der jüdischen Gemeinden ernst genommen und gehört wird.

Wir stehen für Solidarität und gegen jeden Antisemitismus. Stellt euch an unsere Seite.
Seid herzlich eingeladen zu unserer Kundgebung mit Redebeiträgen und Musik vor der Neuen Synagoge am Hasenberg am 24. Juni 2021 um 18 Uhr.

Unterzeichnende Initiativen, Vereine und Organisationen:

Ahmadiyya Muslim Jamaat, Gemeinde Dresden
audioscript
Ausländerrat Dresden e.V.
Bündnis gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen
DGB Region Dresden–Oberes Elbtal
Dresden für Alle
Dresdener Verein deutsch-kurdischer Begegnungen e.V.
Gerede e.V. – Verein für sexuelle und geschlechtliche Vielfalt
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Dresden e.V.
HATiKVA e.V.
Herz statt Hetze
Kulturbüro Sachsen e.V.
Ökumenisches Informationszentrum e.V. Dresden
OMAS GEGEN RECHTS.Dresden
RAA Sachsen e.V.
Sächsischer Flüchtlingsrat e.V. 
Stiftung Frauenkirche Dresden

UTA Frauen Rat

2 Comments

  1. Astrid Bodenstein

    Ist es noch möglich, den Aufruf Kundgebung 24.06. mit zu unterzeichnen?
    Astrid Bodenstein für
    OMAS GEGEN RECHTS.Dresden

    1. steffen (Post author)

      Ja! Wir haben das eingearbeitet! (SH)

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